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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 233 —<br />

die Decke des Bettes fallen: Ihr wart auch tugendhaft,<br />

nicht wahr, Jungfer Lene?<br />

Allein plötzlich bei dieser Geberde, wiewohl sie im<br />

Grunde kaum so böse gemeint war, zerriß der Geduld<br />

des Meisters der letzte Faden. Elender, schrie er und<br />

stürzte sich, stammelnd vor Wuth, auf den erschrocknen<br />

Alten: Du wagst es, Hand zu legen an meine<br />

Schwester?! Ja sie ist tugendhaft, eine Heilige, Elender,<br />

an deren Reinheit deine verpesteten Gedanken nicht<br />

reichen – Hinweg! hinweg! rief er und schleifte, mit<br />

einer Gewalt, die Niemand dem bleichen, schwächlichen<br />

Manne zugetraut hätte, den zitternden Alten quer<br />

durchs Zimmer, über den Flur hinweg, unaufhaltsam,<br />

hinaus auf den freien Platz vor dem Hause: hinweg!<br />

daß ihr frommes Auge sich nicht länger an deinem Anblick<br />

besudele!<br />

ELFTES KAPITEL. DER AUFWIEGLER.<br />

Unsere Leser wissen jetzt also, woher der Lärm<br />

stammte, der die Gäste in der Schenke in Bewegung<br />

setzte, und welcher Art die Scene war, zu der sie, voller<br />

Neugier, sich herzudrängten. – Vergebens hatte Reinhold<br />

sich zwischen seinen Vater und den Alten geworfen;<br />

vergebens hatte Margareth, mit flehender Stimme,<br />

ihn zu besänftigen gesucht, bis sie, rathlos, in die<br />

Schenke gestürzt war, ihren Mann zu Hilfe zu holen:<br />

der stille, ruhige Meister kannte sich selbst nicht mehr.<br />

Noch immer, mit unerbittlicher Faust, hielt er die Kehle

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