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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 462 —<br />

Julian selbst blieb das nicht verborgen: aber dankbar<br />

dafür konnte er doch nur seiner Schwester sein, nicht<br />

Herrn Waller . . .<br />

VIERTES KAPITEL. DIE RINGE.<br />

Unter diesen Umständen war Julian denn auch<br />

durch Reinhold’s Weigerung bei weitem nicht so überrascht<br />

worden, als Angelica es befürchtet hatte, und<br />

als sie selbst es im ersten Augenblicke gewesen war.<br />

Im Gegentheil, hatte er gesagt, er habe seinen Freund<br />

deshalb nur um so lieber. Wenn er selbst auch kaum<br />

noch ein Jüngling, ja nur noch ein Knabe sei, und sogar<br />

keine Hoffnung habe, jemals zum Manne heranzureifen,<br />

so empfinde er in seinem Unverstande doch so<br />

lebhaft wie Einer, daß die Ehre das Höchste des Mannes<br />

sei und daß keine Freundschaft, keine Zärtlichkeit,<br />

kein Mitleid selbst dem Manne jemals so über den Kopf<br />

wachsen dürfe, daß er darüber seine Ehre und seine<br />

Selbständigkeit in Gefahr sehe. Seine Schwester habe<br />

es gut mit ihm gemeint und er danke ihr dafür herzlich:<br />

aber Reinhold habe besser gewußt, was ihnen Allen<br />

wirklich gut sei. Was ihm zum Glücke denn noch<br />

fehle, seitdem er seine Schwester leibhaftig in den Armen<br />

habe, diese Schwester, in deren treuem, liebevollem<br />

Herzschlag er zugleich das Herz des Freundes pochen<br />

fühle? So glücklich, wie er jemals auf Erden werden<br />

könne, sei er jetzt, glücklicher sogar, als er jemals<br />

zu werden gehofft; ein Tropfen mehr noch in diesen

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