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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 57 —<br />

es recht wohl: der Herr Präsident sind Minister geworden<br />

seitdem, der Herr Minister regieren das Land, es<br />

ist kein Geheimniß, selbst nicht für einen armen alten<br />

Mann, wie ich – und du bist dem Herrn Minister seine<br />

rechte Hand. Ich heiße Vater Schlappfuß und Sandmoll,<br />

und lebe von den Pfennigen, die ich den armen<br />

Webern abschinde: du lebst in Pracht und Herrlichkeit,<br />

du führst ein Wappen und heißest Herr von Lehfeldt<br />

. . .<br />

Hätte der alte Mann Zähne gehabt, kein Zweifel, daß<br />

man sie in diesem Augenblick hätte knirschen hören.<br />

Aber mit Herrn von Lehfeldt war schwer verkehren;<br />

wer mit ihm zu thun hatte, mußte sich gefaßt halten<br />

auf wechselnde Launen, rasch umspringende Stimmungen.<br />

– Kaum daß der Alte den Namen genannt hatte,<br />

auf einmal jäh auffahrend, mit einer Stimme, in der<br />

das Brüllen des Löwen vereint schien mit dem Zischen<br />

der Schlange:<br />

Wie heiß’ ich? rief er: Landschaftmaler Schmidt<br />

heiß’ ich! Hört Ihr? Schmidt – geht Euch der Name<br />

ein? Der Landschaftmaler Schmidt wird sich in Euerm<br />

Dorf aufhalten, drei Tage, drei Wochen, drei Monate,<br />

gleichviel: wo Ihr dem Landschaftmaler Schmidt begegnet,<br />

da ist es das erste Mal, daß Ihr ihn seht, und<br />

Ihr kennt ihn nicht ehe, als bis man Euch sagt, wer es<br />

ist; daß es aber einen Herrn von Lehfeldt in der Welt<br />

gibt, davon wißt Ihr so viel, wie von dem Mann im

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