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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 801 —<br />

der Sohn des Meisters, Reinhold, mit andern Habseligkeiten<br />

bei meiner Frau zum Verkauf oder Versatz ausgeboten.<br />

Er that sehr dringend damit und war in einer<br />

Aufregung, welche mir sogleich auffiel; deshalb und<br />

weil es mir überhaupt nicht lieb ist, daß meine Frau<br />

dergleichen Geschäfte treibt, untersagte ich ihr, die Sachen<br />

anzunehmen, und Reinhold ist, so viel ich weiß,<br />

wieder damit nach Hause zurückgegangen.<br />

Man weiß, wie es bei dergleichen Gelegenheiten<br />

geht; kaum daß der Wirth zu Ende gesprochen, als sich<br />

schon im Saal, wie auch außerdem das Gerücht verbreitete,<br />

Reinhold, der Sohn des Meisters, habe den<br />

Sohn des Commerzienraths erschlagen. Bei der bekannten<br />

Feindschaft, die zwischen den beiderseitigen<br />

Häusern bestanden und welche die Phantasie des Volks<br />

sich schon längst nicht grausig genug hatte ausmalen<br />

können, war die Nachricht wohl noch immer entsetzlich,<br />

aber kaum mehr unwahrscheinlich.<br />

Gewiß, rief die Baronin, die aus einer Ohnmacht in<br />

die andere fiel, aber gleichwohl kein Wort verlor von<br />

Allem, was um sie her gesprochen ward: Reinhold ist<br />

der Mörder, und kein Anderer! Der Nichtswürdige war<br />

heute früh auch bei mir im Zimmer – er bettelte bei<br />

mir –<br />

Heute früh und heute Vormittag, das sind ja aber gar<br />

keine juristischen Zeiten; Stunde, Minute, Viertelstunde<br />

zum wenigsten, murrte der Justizrath: wann war

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