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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 555 —<br />

FÜNFTES BUCH. DER JUSTIZRATH.<br />

ERSTES KAPITEL. DIE VERTRAUTEN.<br />

So war wieder eine Reihe von Wochen ins Land gegangen<br />

und das verhängnißvolle Weihnachtsfest stand<br />

dicht vor der Thür.<br />

Angelica befand sich in einer Aufregung des Gemüths,<br />

die ihr jede <strong>Gesellschaft</strong> fast unerträglich machte,<br />

nur diejenige ihres Bruders ausgenommen. – Die<br />

ungewöhnlich milde Jahreszeit übte auf Julian’s Gesundheit<br />

den glücklichsten Einfluß. Zwar wurde seine<br />

Wange mit jedem Tage hohler, seine Blässe immer abschreckender,<br />

seine Stimmung dagegen war frisch und<br />

muthvoll, wie sie es seit Langem nicht gewesen.<br />

Beinahe täglich, bald auf Angelica’s Arm gestützt,<br />

bald auch allein, machte er kleine Spaziergänge zwischen<br />

den herbstlich entblätterten Bäumen des Parks;<br />

die feuchte, milde Luft war seiner kranken Brust eben<br />

so wohlthätig, als das tiefe Schweigen in der Natur,<br />

diese feierlich traumhafte Versunkenheit, welche dieser<br />

Jahreszeit eigenthümlich ist, seinem Gemüth zusagte.<br />

Auch hatte er in so weit gute Tage, als weder der<br />

Commerzienrath noch Herr Waller sich in dieser Zeit<br />

viel um ihn bekümmerten. Herrn Waller ließ die Baronin,<br />

deren fromme Eitelkeit in demselben Grade zunahm,<br />

je näher der Tag kam, der sie befriedigen sollte,

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