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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 773 —<br />

Ohr Ihrer Gebieterin zu beleidigen? Man kann von einem<br />

Menschen Ihrer Herkunft keinen Anstand verlangen:<br />

aber so viel Schamgefühl und Sittlichkeit sollten<br />

Sie doch wenigstens haben, um zu wissen, daß man<br />

solche Dinge nicht vor das Ohr einer Frau bringt!<br />

Ich dachte, gerade, weil Sie eine Frau sind, stammelte<br />

Reinhold, weil die Natur Ihr Herz weich geschaffen<br />

hat und weil Sie Mitleid haben werden . . .<br />

Mitleid mit dem Laster! rief die Baronin, indem sie<br />

sich in Positur warf: Es ist weit gekommen, in der That,<br />

wenn junge Leute Ihres Alters sich schon berufen halten,<br />

den Advocaten der Ausschweifung und des Lasters<br />

zu machen! Ich habe diese Frau nie gekannt; aber hätte<br />

ich gewußt, mit welchen strafbaren Ausschweifungen<br />

dieselbe ihr Leben befleckt –<br />

Sie sprechen von meiner Mutter, gnädige Frau! rief<br />

Reinhold stolz . . .<br />

Ich spreche von einer Frau, belehrte ihn die Baronin,<br />

welche niemals hätte Mutter werden sollen; Ihr<br />

ganzes <strong>Das</strong>ein, junger Mann, ist ein Verbrechen und<br />

Sie thäten besser, mit der Schande, die auf Sie vererbt<br />

ist, in Dunkel und Vergessenheit zu flüchten, statt daß<br />

Sie Ihre unanständigen Geschichten noch weiter tragen<br />

und sittsamen Frauen damit die Schamröthe ins<br />

Antlitz treiben. <strong>Das</strong> Gesetz ist gerecht, und ich freue<br />

mich, daß es doch wenigstens noch eine Strafe gibt für

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