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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 262 —<br />

er, indem er plötzlich in bittere Thränen ausbrach: du<br />

bist fromm, meine Margareth, ich aber bin ein schlechter<br />

Mensch, der gar kein Kind werth ist . . .<br />

Gott wird helfen, theurer Mann, sagte Margareth<br />

und umschlang ihn zärtlich.<br />

Ich hoff’ es, sagte Konrad unter Schluchzen, Gott<br />

wird es. Und arbeiten wie ich, meine Margareth, arbeiten,<br />

daß mir das Blut aus den Nägeln spritzt. Ah wir<br />

sind noch nicht so verloren, wie du denkst, wenn ich<br />

nur will, ich kann’s schon – Hemden mußt du nähen,<br />

das versteht sich, Windeln, Tücher – es darf unserm<br />

Kinde an nichts fehlen, nichts, Alles muß da sein, wie<br />

sich’s gehört – Und eine Taufe soll es haben, na wartet,<br />

eine Taufe, der Tisch soll sich biegen!<br />

Und so schwatzte er weiter, in kindischer, seliger Vaterfreude.<br />

–<br />

Es ist eine wahre Geschichte, eine Geschichte aus<br />

dem Volk, die wir hier erzählen: und so dürfen wir<br />

uns keine Ausschmückung oder Auslassung gestatten,<br />

selbst da nicht, wo wir in Gefahr sind, durch die nackte<br />

Treue des Historikers das Gefühl unserer Leser zu<br />

verletzen.<br />

Konrad, dem es nach der durchschwärmten Nacht,<br />

in der frostigen Morgenkühle und nach den wechselnden<br />

Empfindungen, die seine Brust durchtobt hatten,<br />

ein wenig unbehaglich zu werden anfing, sah sich endlich<br />

gähnend um . . .

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