18.03.2014 Aufrufe

Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

— 230 —<br />

<strong>Das</strong> war zu viel für das gequälte Herz des Weibes. O<br />

mein Vater! schrie sie und fiel, mit gleichen Knieen, in<br />

Thränen zerschmelzend, vor ihm nieder . . .<br />

Sandmoll knackte, wahres Pelotonfeuer. Ah, ah, gurgelte<br />

er, solchen Spaß hab’ ich nicht erlebt, so alt ich<br />

bin! Denkt, es ist Sonnabend, der Narr! will Geld haben<br />

von seiner Tochter, der Thor! Geld? Aber thut mir den<br />

Gefallen, Meister, geht hinüber in die Schenke! nehmt<br />

Eure vortreffliche Leinwand mit, Euer Schwiegersohn<br />

braucht sie! auf mein Wort, er braucht sie! denn so<br />

eben, denk ich mir, wird er wohl das Hemd verspielt<br />

haben vom Leibe . . .<br />

Der Meister sah Margarethen voll Bestürzung an; sie<br />

wagte seinen Blick nicht zu erwidern.<br />

Der Meister holte tief Athem; an der bleichen Stirn<br />

schlugen die Adern, als ob sie springen müßten . . .<br />

Nun denn, rief er, und streckte beide Arme verzweiflungsvoll<br />

gen Himmel: so sind wir zu Ende und der<br />

Blitz Gottes zerschmettere mich und mein Haus! Da,<br />

da, schrie er, indem er das Wams von einander riß,<br />

daß die arme, eingedrückte Brust sichtbar ward: Hier<br />

ist mein Herz! Ich kann nicht weiter, ich bin müde – da,<br />

nehmt! nehmt! Schneidet mir das Herz aus dem Leibe,<br />

ich will still halten, und münzt Geld daraus, wenn Ihr<br />

könnt – ich habe keins! und weiß auch keins mehr zu<br />

erwerben!<br />

Reinhold war erschrocken aufgesprungen –

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!