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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 628 —<br />

Frist auf die erste Stelle, zunächst Ihrem Vater, beförderten.<br />

Aber Herr Wolston war auch noch mehr geworden<br />

inzwischen als nur der erste Buchhalter und<br />

Geschäftsführer Ihres Vaters – er war auch der Freund<br />

Ihrer Mutter geworden . . .<br />

Angelica saß lautlos; sie sah starr vor sich nieder,<br />

während heiße, dichte Thränen über ihre Wange rieselten.<br />

Ihr Vater, fuhr der Justizrath fort, bekümmerte sich<br />

nur wenig um sein Geschäft; mit demselben blinden<br />

Vertrauen, mit dem er seinem neuen Freunde die Ehre<br />

seines Hauses preisgegeben, überließ er ihm auch die<br />

ausschließliche Leitung seiner ausgedehnten und verwickelten<br />

Angelegenheiten. Auf Herrn Wolston’s Betrieb<br />

wurden einige sehr kühne, in ihrem Erfolge jedoch<br />

sehr glückliche Speculationen gemacht. <strong>Das</strong> gab<br />

die Veranlassung zu noch kühnern, noch ausgedehntern,<br />

die aber minder glücklich ausfielen, – oder doch<br />

ausgefallen sein müssen, verbesserte der Justizrath<br />

sich selbst: denn eines Tages kam Herr Wolston bleich<br />

vor Schrecken in das Cabinet Ihres Vaters, legte Briefe<br />

und Berechnungen vor und bewies unwidersprechlich,<br />

daß die Firma bankerott sei. Eine halbe Stunde später<br />

empfing Ihr Vater einen anonymen Brief, in welchem<br />

ihm, und zwar wieder auf die unwiderlegbarste Weise,<br />

bewiesen ward, daß auch seine häusliche Ehre bankerott,<br />

schon seit langem bankerott – und wiederum

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