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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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einher? und kein noch so freundlicher Zuspruch, keine<br />

noch so schmeichelnde Bitte des bekümmerten Vaters<br />

konnte auf seinem Antlitz auch nur den leisesten<br />

Schimmer jener Freude hervorrufen, die selbst jetzt<br />

und in diesem Augenblick noch aus Angelica’s Mienen<br />

in so entzückender Fülle strahlte?! – Erst jetzt fing Herr<br />

Wolston an, sie recht zu hassen. Sie hätte kommen können<br />

mit trotziger Miene, Zorn und Widerspruch auf<br />

der zierlich gewölbten Lippe, – er hätte es ihr vergeben<br />

wollen; aber daß sie kam mit Lächeln, daß sie kam mit<br />

einer Anmuth, einer Heiterkeit, welche fast sogar seinen<br />

Groll entwaffnete, das konnte er ihr niemals vergeben,<br />

niemals . . .<br />

Wir brauchen wol nicht erst zu sagen, daß Herr Wolston<br />

bei alledem viel zu sehr Meister seiner selbst war,<br />

um von Allem, was in ihm vorging, sei es Haß, sei es<br />

Wohlgefallen, äußerlich auch nur das Geringste merken<br />

zu lassen. Die Unterhaltung bewegte sich anfangs<br />

in den herkömmlichen, nichtigen Redensarten der guten<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, namentlich von Seiten des Commerzienraths,<br />

der absichtlich um so höflicher, ja so verbindlicher<br />

war, je mehr diese glatte Verbindlichkeit in Widerspruch<br />

stand mit dem natürlichen Verhältniß eines<br />

Vaters zu seiner Tochter, und je mehr er daher gewiß<br />

war, Angelica’s Herz damit im Stillen zu verletzen.<br />

Sogleich nach den ersten Begrüßungen brachte er<br />

das Abenteuer zur Sprache, welches Angelica fast auf<br />

der Schwelle des älterlichen Hauses begegnet war; er

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