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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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erstatten. Und ebenso habe das Ministerium nicht anders<br />

können, als Leonhard einstweilen von seinem Amte<br />

suspendiren: womit denn natürlich, als weitere Consequenz,<br />

auch seine einstweilige Entfernung aus dem<br />

Hause des Commerzienraths bedingt sei.<br />

Der Commerzienrath verspürte, begreiflicher Weise,<br />

nicht die mindeste Lust, sich dieser Consequenz zu widersetzen.<br />

Leonhard wurde entlassen: und Herr Waller<br />

selbst trat an seine Stelle.<br />

Den Schmerz Julian’s bei diesem Wechsel zu schildern,<br />

verzichten wir. Herr Waller that alles Mögliche,<br />

sich die Neigung seines Zöglings zu erwerben;<br />

er wurde nicht müde, ihm Gutes von Leonhard zu<br />

sprechen, täglich brachte er dem Knaben Grüße von<br />

ihm (wiewohl, die Wahrheit zu sagen, er ihn fast niemals<br />

sah, indem Leonhard sich geflissentlich jedem<br />

Verkehr mit dem Prediger entzogen hatte) und vertröstete<br />

ihn auf seine Rückkunft. Aber das Mißtrauen<br />

Julian’s vermochte er mit alledem nicht zu besiegen.<br />

War Herr Waller nicht der Freund seines Vaters? der<br />

Günstling seiner Stiefmutter? Schon dies war hinreichend,<br />

ihn unempfindlich zu machen gegen alle noch<br />

so freundlichen Bemühungen des Predigers. Der Knabe<br />

versank, geistig und körperlich, in einen Trübsinn,<br />

eine Schwermuth, die fast an Gefühllosigkeit grenzte.<br />

Mit Leonhard’s Entfernung hatte sich für ihn das

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