18.03.2014 Aufrufe

Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

— 253 —<br />

Die dicke Wirthin, die es nicht vor sich selbst hätte<br />

verantworten können, wäre sie, bei einer so merkwürdigen<br />

Begebenheit, nicht die Letzte auf dem Platz gewesen,<br />

stand noch, mit wenigen Andern, und wartete<br />

der Dinge, die etwa noch kommen könnten.<br />

Auf einmal fühlte sie sich derb auf die Schulter gepocht.<br />

Erschrocken sah sie sich um . . .<br />

Es war der tolle Heiner. Da, sagte er und legte ihr<br />

das Tuch mit dem Gelde zwischen die offnen fleischigen<br />

Hände: das soll für den Meister sein: er soll dem<br />

Sandmoll den Hals damit stopfen und was übrig ist,<br />

da soll er sich eine Suppe davon kochen. Denn Branntwein<br />

trinkt er ja doch nicht, der Pinsel. Nehmt, nehmt,<br />

rief er, da die Wirthin zauderte: Ihr seid ja eine ehrliche<br />

Frau so weit – und hier stehn die Zeugen. Wollt’ ich es<br />

dem Meister selbst geben, er nähm’ es nicht – und ich<br />

weiß mit dem Quark nichts anzufangen.<br />

Und dann auf Margareth zutretend: Gute Nacht,<br />

Margareth, sagte er, und wenn dein Mann was von dir<br />

will, sag’s mir, ich will ihn zermörsern, daß er sich seine<br />

Knochen soll einzeln zusammenlesen . . .<br />

Damit drückte er ihr die Hand, vorsichtig, fest – es<br />

war der silberne Trauring, den er ihr mit dem Händedruck<br />

zurückgab.<br />

Dann, ein wildes Zotenlied anstimmend, verschwand<br />

er zwischen den Häusern.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!