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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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wie ein fremder, todter Körper, oder als ob ein langwieriger<br />

äußerer Zwang, den Gliedmaßen gewaltsam<br />

eine andere Richtung gebend, die Kraft der Muskeln<br />

gelähmt hätte. –<br />

Bekleidet war diese abenteuerliche Gestalt mit einem<br />

langen hellgrauen Rocke, dem ein kurzer stehender<br />

Kragen von grüner Farbe ein halb militairisches Ansehen<br />

verlieh.<br />

Indem diese wunderliche Figur ihre Annäherung<br />

durch Hüsteln und Schlurfen schrittweis verkündigte,<br />

konnte der Fremde, trotz der Gleichgiltigkeit, welche<br />

er zu erheucheln für gut befand, sich dennoch nicht<br />

enthalten, den Kopf danach umzudrehen. Seine Züge<br />

strahlten von Vergnügen; aber dieses Vergnügen war<br />

zugleich mit soviel teuflischer Bosheit gemischt, daß<br />

das regelmäßige, schöne Antlitz des jungen Mannes in<br />

diesem Augenblick sogar häßlich erschien.<br />

Eine weit weniger angenehme Ueberraschung schien<br />

der Anblick des Fremden dem Alten zu gewähren.<br />

Er stand still, öffnete, nach Luft schnappend, wie ein<br />

auf den Sand geworfener Fisch, mehrmals rasch hintereinander<br />

den weiten Mund, ohne jedoch einen Ton<br />

hervorzubringen. Dann, mit jener ungelenken Hast,<br />

welche die Bewegungen einer Marionette so spaßhaft<br />

macht, schleuderte er einen seiner langen Arme an den<br />

Hut, riß ihn herunter und warf den Kopf nach hinten.

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