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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 563 —<br />

mit allen Verhältnissen ihres Hauses seit langen Jahren,<br />

ja so lange beinahe, als sie selber denken konnte,<br />

bekannt. Und sein Herz endlich, das wußte sie, war<br />

rein und treu wie Gold; es gab keins, selbst ihren Bruder<br />

nicht ausgenommen, das es treuer und inniger mit<br />

ihr meinte . . .<br />

Somit war der Entschluß der jungen Dame denn gefaßt:<br />

durch Reinhold wollte sie Herrn von Lehfeldt um<br />

eine Zusammenkunft bitten lassen, welcher Reinhold<br />

selbst beiwohnen sollte, und in der die drei Freunde<br />

alsdann gemeinschaftlich die Maßregeln besprechen<br />

wollten, die für den Augenblick zu ergreifen wären.<br />

ZWEITES KAPITEL. EIN BEICHTVATER.<br />

Es war in den Nachmittagsstunden eines trüben, regnigten<br />

Tages, als das <strong>Engelchen</strong> sich mit diesem Entschluß<br />

aufmachte, das Haus des Meisters zu besuchen.<br />

Die Witterung war etwas kälter, als sie bisher gewesen;<br />

ein feiner, dichter Sprühregen schlug Angelica’n, indem<br />

sie aus dem Portal des Schlosses trat, ins Gesicht,<br />

so daß sie den Schleier dichter zusammenzog und sich<br />

fester in den weichen Mantel wickelte. So lange und<br />

reiflich Angelica ihren Vorsatz auch erwogen hatte und<br />

so fest sie diesmal auch entschlossen war, so konnte<br />

sie dennoch, da sie sich jetzt so dicht an der Ausführung<br />

sah, ein gewisses Gefühl von Beklemmung nicht<br />

unterdrücken. Unwillkürlich, statt geraden Weges auf

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