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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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er, Alles ließ er sich auseinandersetzen, Alles trug er in<br />

sein Notizbuch.<br />

Auch außerhalb des Schlosses, zwischen den Häusern<br />

des Dorfes wäre er gern umhergestrichen. Hier<br />

aber hinderte ihn seine Blödigkeit und sein Ungeschick,<br />

mit Leuten niederen Standes zu verkehren. –<br />

Am häufigsten war er noch im Hause des Meisters, wo<br />

die Bekanntschaft einmal eingeleitet war und wo seine<br />

Aufmerksamkeit sich zwischen der schwarzen Margareth<br />

und dem blödsinnigen Großvater theilte. Zuletzt<br />

aber blieb sie doch an diesem haften, da derselbe, wie<br />

er behauptete, bei weitem effectreicher und auch weit<br />

leichter zu verarbeiten sei. Alles, was er auf diese Weise<br />

sah und hörte, war ihm unsäglich neu und wichtig,<br />

Allem glaubte er eine poetische Seite abgewonnen zu<br />

haben, Alles wollte er in seinen Roman einschachteln.<br />

Dennoch konnte er sich selbst nicht verhehlen, daß<br />

dieser bei alledem mehr und mehr ins Stocken gerieth.<br />

Jeden Morgen stand er mit dem festen Vorsatz auf, nun<br />

auch ganz gewiß wieder daranzugehen, jeden Abend<br />

bat er bei der Wirthin des Hauses im Voraus um Entschuldigung,<br />

wenn er etwa morgen nicht rechtzeitig<br />

zur Tafel erscheinen sollte, aber sein neuer Roman nehme<br />

ihn gar zu sehr in Anspruch – und wer regelmäßig,<br />

lange vor Mittagszeit, die Hände auf dem Rücken,<br />

mit einem höchst ernsthaften, kritischen Gesicht bald<br />

diesen, bald jenen Winkel der Fabrik durchstöberte,

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