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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 229 —<br />

Ich hab’ es, erwiderte der Meister mit gepreßter<br />

Stimme, und ich bitt’ Euch, habt nur noch Geduld bis<br />

morgen – oder da, da, nehmt meine Leinwand . . .<br />

Eure Leinwand, antwortete der Alte, behaltet selbst,<br />

ich mag sie nicht; brennt Zunder daraus, alter Tropf,<br />

und seht zu, ob Ihr in Euerm harten Schädel einen<br />

Funken habt, an dem sie zündet – ich aber will Geld,<br />

Geld!! schrie er, mit derselben drohenden Heftigkeit,<br />

wie schon einmal: oder ich bleibe sitzen an Eurer<br />

Schwester Bett, die ganze Nacht und alle Tage, bis Ihr<br />

mich bezahlt habt!<br />

Während der letzten Worte war Margareth (unsere<br />

Leser entsinnen sich, welches der Grund war, der sie so<br />

rastlos hin- und hertrieb zwischen der Schenke, wo ihr<br />

Mann saß, und ihres Vaters Haus) ins Zimmer getreten.<br />

Da sie den Alten noch immer auf seiner Stelle sah und<br />

seine drohenden Worte hörte, erschrak sie heftig und<br />

blieb bestürzt unter der Thüre stehen.<br />

Ueber des Meisters Antlitz, wie er sein Kind ansah,<br />

ging ein mildes Lächeln. Er winkte ihr: Komm, meine<br />

Margareth, sagte er, schütz’ deinen Vater; du bist allzeit<br />

mein gutes Kind gewesen, es wäre ja nicht Recht von<br />

einem Vater, wollt’ er nicht auch Gutes nehmen von<br />

seinem Kinde. – Es ist Sonnabend heut, du wirst Geld<br />

haben: gib dem Manne – und morgen trag ich meine<br />

Leinwand noch einmal herum.

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