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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 281 —<br />

zu dem ich, Ihnen gegenüber, freilich kein anderes Anrecht<br />

habe, als nur dies, daß ich der Erzieher, ich wage<br />

zu behaupten, der Freund Ihres Bruders bin.<br />

Angelica athmete hoch auf vor Freuden, als sie ihren<br />

Bruder nennen hörte.<br />

Und wie geht es meinem theuren, theuren Bruder?<br />

rief sie: ach Herr Waller, wenn das wirklich so ist, wie<br />

Sie sagen, wenn Sie sich wirklich den Freund meines<br />

Bruders nennen dürfen, wie wollt’ ich Ihnen dankbar<br />

sein!<br />

Ihre Augen leuchteten, indem sie dies ausrief, und<br />

unwillkürlich, in der schönen, edlen Aufwallung ihres<br />

schwesterlichen Herzens, streckte ihre Hand sich dem<br />

fremden Manne entgegen.<br />

Herr Waller verneigte sich, ohne ihre Hand anzunehmen.<br />

Aber auch aus seinen Augen leuchtete eine Rührung,<br />

auch in seiner Stimme lag ein Ausdruck von Wärme<br />

und Herzlichkeit, die Angelica’s ganze Aufmerksamkeit<br />

in Anspruch nahm, indem er ihr folgendermaßen<br />

erwiederte:<br />

Nein, sagte er, theures Fräulein, so beschämend es<br />

für mich ist, so muß ich dennoch, so gefragt, wie Sie<br />

mich fragen, wol nur eingestehen, daß ich zu viel gesagt<br />

und mich einer Auszeichnung gerühmt habe, die<br />

ich wol innigst wünsche, aber noch lange nicht verdiene.<br />

Julian liebt mich noch nicht wirklich, kann mich<br />

noch nicht wirklich lieben als seinen Freund: nur erst

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