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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 717 —<br />

ein neues Vermögen herzustellen und die Zukunft der<br />

bedauernswerthen Waise da (wobei er auf dich deutete)<br />

zu sichern; ich will es auch auf mich nehmen,<br />

Ihre Ehre herzustellen. Werden Sie meine Frau; die<br />

Welt, die nun doch einmal schon das Böseste von uns<br />

denkt, wird sich beruhigen, indem sie sieht, daß wir<br />

das Unrecht, das sie uns andichtet, doch wenigstens<br />

nach Kräften versöhnen und in Vergessenheit bringen<br />

wollen. Und wir selbst, Madame, haben ja den Trost<br />

des guten Gewissens . . .<br />

Ich wurde sein Weib – nicht aus Liebe, o weiß Gott<br />

nicht! und das ist eben mein zweites unverzeihliches<br />

Unrecht. Wie verderbt dieser Mensch auch war – und<br />

noch im Traum damals hatte ich keine Ahnung davon,<br />

daß und wie sehr er es war –: so hätte ich doch mehr<br />

Ehrfurcht haben sollen vor der Heiligkeit der Ehe und<br />

dem unverjährbaren Recht der Liebe, um ihm die Hand<br />

zu reichen, mit diesem kalten gleichgiltigen Herzen,<br />

aus diesen elenden, feigen Rücksichten, aus denen ich<br />

es that.<br />

Herr Wolston selbst (fuhr die Erzählung fort) wußte<br />

das auch recht gut; schon in den Flitterwochen unserer<br />

Ehe sagte er es mir, daß ich ihn nicht liebe, noch<br />

er mich, daß wir Beide nur ein Geschäft mit dieser Ehe<br />

gemacht hätten, und daß es nun unsere Aufgabe sei,<br />

dieses Geschäft mit möglichst gutem Anstand und mit

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