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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 357 —<br />

Erbprinzen pflegen, in einigem Geruch des Liberalismus;<br />

aber eben deshalb auch steht er, sammt Allem,<br />

was irgend wie Lobredner oder Günstling des Erbprinzen<br />

aussieht, sehr schlecht angeschrieben bei dem alten<br />

Herrn. Ermessen Sie danach die doppelte Schwere<br />

meiner Vergehungen. Zwar was soll ich Sie lange<br />

aufhalten mit einem Histörchen, das vielleicht drei Tage<br />

lang die Pflastertreter der Hauptstadt beschäftigt,<br />

um demnächst vergessen zu sein auf ewig? Mit einem<br />

Worte denn: des Herrn Ministers Excellenz, um ihre<br />

unwandelbare Gerechtigkeit zu beweisen gegen Jedermann,<br />

haben mich für einige Zeit ins Exil geschickt –<br />

ein Exil, schöne Miß, setzte er mit verbindlicher Wendung<br />

hinzu, das ich natürlich nirgend anders nehmen<br />

konnte, als hier bei Ihnen. Denn gestehen Sie nur, daß<br />

Sie doch eigentlich an meinem Unglück Schuld sind<br />

und mich angesteckt haben mit diesem Gift politischer<br />

Neuerung, das mir jetzt so verderblich wird, mir armem,<br />

unschuldigem Tropf . . .<br />

Der muntere Ton, mit welchem der junge Mann seine<br />

Geschichte vortrug, bewies Angelica zur Genüge,<br />

daß es sich hier um nichts Ernsthaftes ober Gefährliches<br />

für Herrn von Lehfeldt handelte. Froh, einen Ableiter<br />

für die ihr sonst so fremden Gedanken gefunden<br />

zu haben, mit denen sie seit ihrem Eintritt in das väterliche<br />

Haus zu kämpfen hatte, ging sie bereitwillig auf<br />

diesen Ton des Gespräches ein.

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