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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 27 —<br />

Thoms in Shakespeare’s unsterblichem Lear: »der den<br />

schwimmenden Frosch ißt, die Kröte, die Unke, den<br />

Kellermolch und den Wassermolch, der gepeitscht wird<br />

von Kirchspiel zu Kirchspiel und in die Eisen gesteckt,<br />

gestäupt und eingekerkert« – und vielleicht, setzte er<br />

mit trübem Lächeln hinzu, sogar noch mit größerm<br />

Recht. Ich bin eines Geistlichen Sohn, mein Vater war<br />

Prediger unten im Thal . . .<br />

Aber hier schien der frühere wilde Dämon wieder<br />

über ihn zu kommen; er sprang in die Höhe, stellte<br />

sich fest auf gespreizten Beinen, streckte die Arme in<br />

die Luft . . .<br />

Ich bitt’ Euch, rief er, seht mich, an! seht diese Brust,<br />

diese Arme, diese Schenkel! Ich sage, was der wackre<br />

Ritter Sir John zum Prinzen Heinz sagt: »Der arme Sir<br />

John hat mehr Fleisch als die andern Menschen, darum<br />

ist es auch billig, daß er mehr Sünde hat, das Erbtheil<br />

des Fleisches.« Was? ist dies ein Bauch für einen<br />

Habenichts? sind dies Lenden für einen armen Pfarrerssohn?<br />

Schmach, Schmach meinem alten Vater in<br />

die Gruft, daß er sich unterstanden hat, einen solchen<br />

Sohn zu zeugen, so gesund, so lebensfrisch, so angewiesen<br />

auf jeden Genuß der Erde – und hatte kein Rittergut<br />

ihm in die Wiege zu legen! und hatte keine Tonne<br />

Goldes, seine Gier zu füllen!<br />

Der Bettler war entsetzlich anzusehen in diesem<br />

Augenblick. Seine Locken flogen, seine Lumpen flatterten;<br />

mit riesiger Faust hämmerte er in gewaltigen

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