18.03.2014 Aufrufe

Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

— 652 —<br />

selbst nur arm ist und wenig mehr hat als ihren treuen,<br />

kindlichen Willen.<br />

Der Meister mußte von sehr fern liegenden, sehr trüben<br />

Gedanken gepeinigt sein, um die Worte des <strong>Engelchen</strong><br />

so misverstehen zu können, wie er that. Ach ja<br />

wohl, erwiderte er mit verhaltenem Seufzer, das eben<br />

ist es ja: meine Tochter ist sehr arm, noch weit ärmer<br />

als ich – es ist meine einzige Tochter, aber so weit hat<br />

es dieser elende Mensch, ihr Mann, gebracht, daß ich<br />

ja nicht murren wollte und wollte dem Himmel dankbar<br />

sein, wenn es meine Tochter wäre, für die ich diese<br />

Breter zimmere.<br />

Angelica sah ein, daß sie bei dieser Stimmung des<br />

Meisters den Gegenstand, den sie eben zu berühren im<br />

Begriff stand, nicht weiter verfolgen durfte; sie ging<br />

daher ohne Weiteres zu der Angelegenheit über, um<br />

deren willen sie gekommen. Den eigentlichen Zweck<br />

seines Besuchs zu verrathen, hatte der Justizrath ihr<br />

aufs Strengste verboten; es handle sich, sollte sie vorgeben,<br />

um den tollen Heiner. Und da derselbe in der<br />

That früher unter der Vormundschaft des Justizraths<br />

gestanden hatte und überdies auch, wie uns bekannt<br />

ist, mit dem Hause des Meisters in vertrautem Umgange<br />

stand, so hatte die Sache eben nichts Unwahrscheinliches.<br />

Aber kaum daß Angelica nur angehoben hatte von<br />

dem fremden, vornehmen Herrn aus der Hauptstadt,<br />

welcher die kranke Lene zu sprechen wünschte, als der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!