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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 84 —<br />

Es war dies ehemals ein Kloster gewesen. Erst zu<br />

Anfang des Jahrhunderts, nachdem Krieg und Wechsel<br />

der Zeiten die fromme Bewohnerschaft größtentheils<br />

verjagt hatte, war dasselbe aufgehoben worden. Die<br />

Klostergüter hatte der Staat eingezogen; die weitläufigen<br />

Gebäude, nachdem sie eine Reihe von Jahren wüst<br />

und öde gestanden, waren endlich, wie es in solchen<br />

Fällen zu geschehen pflegt, dem ersten, dem besten<br />

Käufer, weit unter ihrem eigentlichen Werthe, zugeschlagen<br />

worden. – Der künstlich zugespitzte Thurm,<br />

der ehedem das langgedehnte, fensterreiche Hauptgebäude<br />

gekrönt, hatte längst, wegen Baufälligkeit, abgetragen<br />

werden müssen. Ein breiter, jetzt wasserleerer<br />

Graben, der die Gebäude in regelmäßigem, scharfgeschnittenem<br />

Viereck umgab, war, nebst der alterthümlichen<br />

Brücke und der schwerfälligen, thurmartigen<br />

Eingangspforte, so ziemlich das Einzige, was noch<br />

an die ursprüngliche Bestimmung des Gebäudes erinnerte,<br />

wenigstens so lange man es nur von außen betrachtete.<br />

In diesem Graben nun, angeklebt, gleich einem<br />

Schwalbennest, an die riesenhafte Umfassungsmauer<br />

des Fabrikgebäudes, oder um es gleich mit dem Namen<br />

zu nennen, der bei Beiden, den Bewohnern des Dorfes<br />

sowohl, wie des Gebäudes selber, üblich war: des<br />

Schlosses, lag das armselige Häuschen, welches dem<br />

Alten zur Wohnung diente.

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