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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 13 —<br />

stand neben ihm. – So saß er da, ein Bild des Wohlseins<br />

und der Gemächlichkeit: und mit diesem gemüthlichen,<br />

wohlbehaglichen Tone war es auch, daß er jene,<br />

für den Bettler so erschütternden Worte rief:<br />

Ihr seid da bei einem guten Stück Arbeit; soll ich<br />

vielleicht helfen?<br />

Der Bettler starrte die Gruppe mit weitaufgerissenen<br />

Augen sprachlos an; dann, sich gewaltsam zusammenraffend,<br />

mit einer Stimme, welche gleichgiltig sein sollte,<br />

aber heiser und röchelnd war, wie die Stimme eines<br />

Erstickenden:<br />

Euer Pferd, sagte er, muß einen festen Tritt haben.<br />

Der Fremde hatte während dessen ein Glas Wein eingeschenkt,<br />

ließ es in der Sonne funkeln, trank, blies die<br />

Tropfen aus dem feinen blonden Schnurrbart, der sich<br />

auf seiner Lippe kräuselte:<br />

Fest? antwortete er: o ja, es macht sich; aber doch<br />

lange nicht so fest als Euer Schlaf. Ihr habt mir rechten<br />

Spaß gemacht, setzte er nachlässig hinzu, indem<br />

er wieder anfing sich mit dem Huhn zu beschäftigen:<br />

erst die Geschichte mit dem Vogel und der Flasche und<br />

dann das Halsband da oben – in der That, sehr gut das,<br />

sehr unterhaltend . . .<br />

Und damit winkte er den Hund zur Ruhe, der durch<br />

ein halblautes, unterdrücktes Knurren zu erkennen<br />

gab, daß die Nähe des Bettlers ihm weniger angenehm<br />

als seinem Herrn.

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