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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 276 —<br />

Gemahlin begrüßen wollte, war mechanisch, einer Erinnerung<br />

von ehedem folgend, in einen falschen Corridor<br />

eingebogen und mußte sich nun zurechtweisen<br />

lassen von Fremden in ihrer Aeltern Hause.<br />

Angelica warf das Köpfchen anmuthig zurück: Ich<br />

werde, dachte sie, halb neckisch, mich wohl noch in<br />

andere Veränderungen finden müssen . . .<br />

Die Flügelthüren gingen auf, schwere seidene Vorhänge,<br />

welche dieselben von innen verschlossen, rauschten<br />

zurück, ein heller Lichtglanz, verbunden mit dem<br />

Duft fremder köstlicher Blumen, quoll ihr entgegen:<br />

auch dieser Luxus der Einrichtung eine Neuerung, die<br />

erst mit der zweiten Gemahlin in das sonst ziemlich<br />

bürgerliche Haus des Herrn Wolston gekommen war<br />

und die daher auch Angelica, so gleichgiltig ihrem unbefangenen<br />

Sinne dergleichen Aeußerlichkeiten sonst<br />

auch waren, ein wenig stutzig machte . . .<br />

Als Angelica die Augen in die Höhe schlug, sah sie<br />

sich – weder Herrn Wolston noch ihrer Stiefmutter<br />

gegenüber, sondern einem jungen Mann, in gewählter<br />

schwarzer Kleidung, mit edlen ausdrucksvollen Zügen,<br />

denen sie sich erinnerte schon einmal begegnet zu<br />

sein.<br />

Es war der uns bereits bekannte Prediger, Herr Waller,<br />

der, da Julian’s kränkliche Reizbarkeit gerade in<br />

den letzten Wochen bedeutend gewachsen war, seine<br />

Wohnung ganz im Schlosse genommen hatte, um dem

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