18.03.2014 Aufrufe

Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

— 160 —<br />

Lehren, nächst dem Beispiel des Vaters, verdankten die<br />

Kinder den frommen, nüchternen, keuschen Sinn, der<br />

sie tiefinnerlich belebte und an dem auch das schlechte<br />

Beispiel der übrigen Dorfjugend nichts verderben<br />

konnte, – zunächst schon deshalb nicht, weil sie, die<br />

Schulstunden ausgenommen, niemals mit ihr zusammenkamen.<br />

SIEBENTES KAPITEL. DER FABRIKANT.<br />

Auf diese Weise, wie wir es im vorigen Kapitel geschildert<br />

haben, führte der Meister ein Leben, das allerdings<br />

nichts weniger als beneidenswerth war, aber<br />

doch auch nicht ganz freudenlos. Freilich hatte er zu<br />

arbeiten, schlimmer als ein Galeerensklav; ein Zuchthäusling<br />

war gegen ihn ein Freiherr an Sorglosigkeit.<br />

Aber dafür auch, wenn, nach durchwachter Nacht, der<br />

erste Sonnenstrahl ihn aufschreckte von dem Webestuhl,<br />

über dem er kaum erst eingenickt war, und er<br />

den Schlummer gewaltsam abschüttelte von Augen,<br />

die ihn kaum noch gekostet hatten: so durfte er bei<br />

alledem doch sich selber sagen, daß es noch keinen<br />

Abend gegeben hatte, wo seine Kinder ungesättigt zu<br />

Bette gegangen waren, und daß der kranken Schwester,<br />

dem bejammernswerthen alten Vater nichts fehlte<br />

am Nothwendigen. – Und solch Bewußtsein gibt gar<br />

eine eigene Kraft und ersetzt Freuden, die Andere für<br />

unentbehrlich halten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!