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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 803 —<br />

folgen; er hielt sogar selbst die Hände hin, daß man sie<br />

mit Stricken zusammenbände, um ihm einen etwaigen<br />

Fluchtversuch zu erschweren. Nur das Eine solle man<br />

ihm geloben, daß die Leiche seiner Mutter inzwischen<br />

nicht vom Flecke gerührt würde.<br />

Man versprach es ihm, und er ließ sich, nach einem<br />

flüchtigen Händedruck gegen seinen Vater, ruhig<br />

abführen, von einer ungeheuern Menschenmenge umtobt,<br />

die nun wieder mit ihm in das Fabrikgebäude zurückströmte.<br />

Der Meister hatte während des ganzen<br />

Vorganges kein Wort gesprochen. Er hatte die Axt ergriffen,<br />

so wie Reinhold sie hingeworfen und hielt sie<br />

noch immer in der Hand . . .<br />

Konrad war inzwischen drinnen bei seiner Frau.<br />

Mach’ unser Kind wieder lebendig! schrie er, sich in unbändigem<br />

Schmerz auf dem Boden wälzend, oder ich<br />

muß dich dazu tödten und mich und die ganze Welt<br />

. . . !<br />

Margarethe verstand ihn nicht; sie glaubte, es wäre<br />

der Vaterschmerz, der aus ihm spräche. Eben so wenig<br />

vermochte sie sich den Tumult draußen zu erklären.<br />

Aber der wurde immer größer, es war ein prächtiger<br />

Tag heut für die Tagediebe des Dorfes, die merkwürdigen<br />

und unglaublichen Nachrichten rissen gar<br />

nicht ab –: das alte Jagdhaus, erzählte man sich, sei

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