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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 721 —<br />

welche das Glück ihm beschert. Ich war der Klügere,<br />

ich mußte an seine Stelle, das schöne Geld durfte nicht<br />

müssig, die vortreffliche Conjunctur nicht unbenutzt<br />

bleiben –; ich rechnete ihm den Bestand seines Vermögens<br />

vor und er war bankerott nach meiner Rechnung<br />

. . .<br />

Und schoß sich in diesem Wahn die Kugel durch den<br />

Kopf, schrie ich in rasender Verzweiflung!<br />

Nein, noch nicht, erwiderte das Ungeheuer ruhig, indem<br />

er den blutbespritzten Brief aus dem Pulte holte:<br />

erst bekam er noch dies hier, – sehen Sie sich die<br />

Schriftzüge recht an, Madame – sie sind verstellt, merken<br />

Sie wohl? Gut denn: ich selbst habe diesen Brief<br />

geschrieben! ich selbst war, in einer Person, unser eigener<br />

Verleumder und Verräther! – Ich wollte das Vermögen,<br />

wollte vor allem das Geschäft Ihres Mannes<br />

haben, das, in seinen Händen das Spielwerk eines Knaben,<br />

in meinen Händen eine unbesiegbare Waffe werden<br />

mußte, Reichthum, Macht, Ansehen zu erwerben.<br />

Er stand mir im Wege, er mußte fort; er kam fort.<br />

Aber sein Tod hätte mir nichts genützt, wenn ich nicht<br />

zugleich in den Besitz seines Nachlasses kam; darum<br />

mußte ich Sie so umstricken und mußte es so einrichten,<br />

daß Sie es sich noch zur Ehre schätzen mußten,

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