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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 762 —<br />

Vater –! rief der Knabe, mit einer Bewegung, als<br />

wollte er ihm zu Füßen sinken . . .<br />

Nun, wird’s? wird’s? herrschte der Commerzienrath<br />

den Diener an, der respektvoll in einiger Entfernung<br />

stand – und faßte mit anmuthiger Miene einen alten<br />

reichen Geschäftsfreund aus der Hauptstadt unter den<br />

Arm, der eben mr ihm vorüberstreifte, um ihn zu dem<br />

glänzend besetzten Büffet zu führen.<br />

SECHSTES KAPITEL. GRÜNE WEIHNACHTEN, WEISSE<br />

OSTERN.<br />

Unwillkürlich mußte Angelica an diesen alten Volksspruch<br />

denken, als sie am Morgen ihres Geburtstags<br />

das Fenster öffnete und die Luft ihr entgegenströmte,<br />

so warm und mild, wie sonst niemals in dieser Jahreszeit.<br />

Die Beziehung lag freilich nahe genug: auch für<br />

Angelica war das Glück dieses Tages nur ein trügerisches,<br />

auch für sie lag die Zukunft unter weißer, banger<br />

Leichendecke. Die junge Dame hatte nun völlig abgeschlossen<br />

mit allen Wünschen, Hoffnungen, Plänen;<br />

der unerklärbare Umstand mit dem fehlenden letzten<br />

Blatte in der Handschrift ihrer Mutter, den auch der Justizrath<br />

durch keine Bemühungen hatte aufhellen können,<br />

war in ihren Augen ein deutlicher Beweis, daß<br />

Gott ihren Untergang wollte. Und so hatte sie denn<br />

beschlossen, dem Unvermeidlichen keinen Widerstand<br />

mehr, sondern nur noch eine heitere, gefaßte Stirn entgegenzutragen.

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