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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 618 —<br />

Nie, nie, rief sie, werd’ ich diesen oder irgend einen<br />

andern Vergleich mit Herrn Wolston eingehen! Mein<br />

Recht zu vertheidigen habe ich Sie gebeten, Herr Justizrath,<br />

nicht einen Vergleich für mich zu schließen,<br />

bei dem mein Recht mit Füßen getreten wird, ja was<br />

sag’ ich? bei dem ich es selbst mit Füßen trete!<br />

In leidenschaftlicher Erregung ging sie vor dem Justizrath<br />

auf und nieder; ihr Antlitz war jetzt von Purpurröthe<br />

übergossen und fest und sicher bohrte ihr Auge<br />

in das des Justizraths.<br />

Recht! Recht! polterte der Alte: diese jungen Weibsbilder<br />

gehen mit den Worten um, als wären es Pfeffernüsse<br />

– soll ich Ihnen sagen, mein Schatz, was Ihr<br />

Recht ist? Binnen hier und fünf Tagen dem Commerzienrath<br />

über den armseligen Rest Ihres mütterlichen<br />

Vermögens zu quittiren und dann aus dem Hause zu<br />

gehen.<br />

Aus dem Hause! von der Seite meines Bruders! rief<br />

Angelica verächtlich: seien Sie unbesorgt, Herr Justizrath,<br />

ich bin nur ein Mädchen, aber so lange noch ein<br />

Athemzug in meinem Bruder ist, werde ich nicht gehen!<br />

Sie werden gehen müssen, Schatz, erwiderte der Justizrath<br />

mit unerbittlichem Phlegma. Ja, wenn Sie auch<br />

allerdings nur ein Mädchen sind, so hätte ich von Ihrem<br />

sonst so klaren Verstande dennoch erwartet, daß<br />

Sie die Lage der Sache besser durchschauen würden.

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