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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 349 —<br />

Decke kehrte (– auch der Sandmoll, der sich die wenigen<br />

Haare nach Möglichkeit gescheitelt hatte, stand<br />

vor ihr, mit einer solchen Geberde von Frömmigkeit<br />

und Demuth, und machte solch angestrengte Versuche,<br />

ebenfalls die Augen zu verdrehen, daß es sehr rührend<br />

anzusehen war –)<br />

Oft schon, mein armer, verirrter Freund, sagte die<br />

Baronin, haben Sie mich versichert, wie leid es Ihnen<br />

thue um die Fehltritte und Sünden, denen Sie, wie ja<br />

wir schwachen Menschen alle, unterworfen gewesen<br />

sind, und wie eifrig Sie jede Gelegenheit ergreifen würden,<br />

den Schaden, den Sie theils selbst angerichtet,<br />

theils anrichten halfen, wieder gut zu machen, oder<br />

doch wenigstens aufzuwiegen bei Gott, so weit das<br />

möglich ist, durch den Eifer, mit dem Sie jetzt ebenso<br />

alles Gute unterstützen und befördern wollen, wie<br />

Sie ehemals, ach nur zu bereitwillig waren, der Schwäche<br />

der armen menschlichen Natur zum Werkzeug zu<br />

dienen . . .<br />

Es mußten eigenthümliche Erinnerungen sein, welche<br />

die vornehme Dame bei diesen Worten überkamen.<br />

Denn sie ließ ihre Blicke dabei auf den Sandmoll fallen,<br />

mit einem Ausdruck, den man unter anderen Umständen<br />

fast als ein Zeichen von Vertraulichkeit und<br />

geheimem Einverständniß hätte betrachten mögen.<br />

Doch war der Alte viel zu wohl geschult, um sich<br />

selbst dadurch aus der Rolle bringen zu lassen, die er<br />

für diesen Ort und diese Stunde einmal angenommen.

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