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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 382 —<br />

Hoffnung und Leben nicht suchen darf bei – den Todten.<br />

Wir sind todt, allesammt, gnädiges Fräulein, wie<br />

diese Hütte uns hier umschließt: todt, hingewürgt von<br />

dem Verhängniß der Zeit, gegen das mein Vater sich<br />

vergebens auflehnt und das die Thätigkeit, zu der wir<br />

erzogen sind, nun einmal nicht mehr haben will. Auch<br />

sind wir es ja nicht allein: noch Hunderttausende unserer<br />

Brüder sind ja in derselben Lage, ich sehe das<br />

sehr wohl ein, und sehe auch ein, daß es gar nicht anders<br />

sein kann, daß wir die unerläßlichen Opfer sind,<br />

sein müssen für die neue Zeit, die neue Weltordnung,<br />

die über unserm Lande emporsteigt. Ihr Herr Vater mit<br />

seinen Maschinen hat doch Recht, und nur wir selbst<br />

tragen die Schuld unseres Unterganges. Aber Sie werden<br />

auch von einem Sohne, dessen Gehorsam das Einzige<br />

ist, womit er das kummervolle Leben seines Vaters<br />

noch erheitern kann, nicht verlangen, daß er soll<br />

klüger sein wollen als der Vater, und soll sich dem Verhängniß<br />

entziehen, das über jenen unrettbar geworfen<br />

ist. Betrachten Sie uns denn als Gestorbene, theures<br />

Fräulein, und wenden, o wenden Sie, deren ganzer Anblick<br />

nur Lust und Leben athmet, die Sie von Gott berufen<br />

sind, Freude und Glück zu verbreiten überall, wo<br />

Sie erscheinen – wenden Sie sich ab von diesem Hause<br />

der Todten, vergessen Sie uns, wie man die Todten<br />

vergißt, vergessen muß . . .

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