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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 738 —<br />

aber wenn wir jetzt Mörder und Todtschläger werden,<br />

mein Reinhold, so werden wir Mörder um Gottes willen<br />

. . .<br />

Diese Leiche, versetzte der junge Mann nach kurzem<br />

Besinnen, muß so rasch wie möglich in die Erde<br />

geschafft werden, bevor der Sandmoll noch Zeit hat,<br />

seinen abscheulichen Plan ins Werk zu setzen. Ich werde<br />

in aller Frühe selbst zum Prediger gehen und ihn<br />

bitten, daß das Begräbniß beschleunigt wird; ruht sie<br />

dann erst in der geweihten Erde des Friedhofs, so steht<br />

sie unter dem doppelten Schutz, der Kirche wie der<br />

Gemeinde, und weder die eine noch die andere werden<br />

zugeben, daß man sie wieder herausreißt aus ihrer<br />

Gruft.<br />

Der Meister schüttelte den Kopf. Der Gedanke ist<br />

wohl gut, sagte er: aber hast du auch bedacht, mein<br />

armes Kind, daß Begraben Geld kostet? Die Kirche will<br />

ihre Gebühren . . .<br />

So muß Geld geschafft werden, entgegnete Reinhold<br />

rasch: wir müssen Alles zu Geld machen, was wir besitzen.<br />

Hier, hier, rief er, indem er sich hastig am Leibe<br />

herumfuhr und den Ring, den so lange, so sorgsam verborgenen,<br />

den Angelica ihm in Julian’s Namen überreicht<br />

hatte, von der Brust hervorholte: dieser Ring –<br />

und der Rest meiner Bücher – und für das fertige Gewebe<br />

wird sich ja auch wohl noch ein Käufer finden<br />

oder doch wenigstens ein Pfandleiher . . .

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