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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 315 —<br />

seine Stiefmutter im Hause war, selten oder nie entbunden<br />

ward, auch nicht durch Herrn Wolston selbst.<br />

Und zwar dies Letztere einfach aus dem Grunde, weil<br />

Herr Wolston sich um das, was er Julian’s Privatleben<br />

nannte (als ob das arme Kind noch ein anderes gehabt<br />

hätte!), die Eintheilung seiner Zeit also, seiner Arbeiten,<br />

Beschäftigungen, Vergnügungen, überhaupt nicht<br />

bekümmerte. Eine derartige, auf das Kleine, Einzelne<br />

gerichtete Sorgfalt lag einmal nicht in dem Charakter<br />

des kalten, weitblickenden Mannes; selbst dem übrigens<br />

so geliebten Sohne gegenüber, würde er sie, als<br />

unmännliche Sentimentalität, in die Weiberstube verwiesen<br />

haben. –<br />

Gleichzeitig erschien ein zweiter Diener mit der Meldung<br />

an das gnädige Fräulein, daß der Commerzienrath<br />

bereit sei, sie zu empfangen.<br />

Angelica, bestürmt von einem Meer von Zweifeln,<br />

aus dem nur Eine Nothwendigkeit sich klar und sicher<br />

herausstellte, diese nämlich, daß Julian aus seinen gegenwärtigen<br />

Verhältnissen herausgenommen werden<br />

müßte, nahm Abschied von ihrem Bruder, und bereitete<br />

sich zu dem peinlichen Gange, welcher ihr bevorstand.<br />

SECHSTES KAPITEL. DER LETZTE WILLE DER MUTTER.<br />

Als Angelica in das Cabinet des Herrn Wolston trat,<br />

konnte derselbe, trotz der tiefen Abneigung, welche er

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