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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 125 —<br />

Ich reise, sagte er, nicht des Vergnügens halber, sondern<br />

zum Studium: und also darf ich mich nicht schonen.<br />

Der Maler zeigte anfangs wenig Lust, ihn zu begleiten;<br />

er sei müde, meinte er, und wolle sich zur Ruhe<br />

legen. Zuletzt indeß gab er dem dringenden Zureden<br />

des Dichters nach.<br />

Sehn Sie, sagte dieser, indem sie die Stiege hinuntergingen,<br />

mein bester Herr Schmidt: zwei Leute, die sich<br />

so wundersam getroffen haben, wie wir beide, für die<br />

ist das ein Fingerzeig, daß das Schicksal noch etwas<br />

Besonderes mit ihnen vorhat und daß sie daher so lange<br />

bei einander bleiben sollen wie möglich. Es ist ein<br />

wahres Lustspiel, das wir mit einander aufführen, und<br />

da ein Jeder von uns Acteur und Zuschauer zugleich<br />

ist, so ist es nicht möglich, sich besser zu amüsiren.<br />

Der gute Mann hätte noch einen andern Grund anführen<br />

können und einen noch stichhaltigern. So sehr<br />

ihn nämlich lüsterte, das abenteuerliche Treiben im<br />

Saal in der Nähe zu betrachten, so spürte er andererseits<br />

doch auch einiges Grauen davor; ein glücklicher<br />

<strong>Gesellschaft</strong>er in den lockern Kreisen der Hauptstadt,<br />

fehlte ihm alle Gabe, sich mit Leuten aus dem Volke<br />

zu verständigen. Von seinem Gefährten dagegen wußte<br />

er, daß derselbe, mit unvergleichlicher Gewandtheit,<br />

sich mit Jedermann in jedem Verhältniß zurecht fand;<br />

auch sein Muth und seine körperliche Stärke waren

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