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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 745 —<br />

Wir wollen die Gäste an die Krippe binden und uns<br />

selbst in die Zimmer legen, sagte der Karrenschieber;<br />

wir sind lange genug ihre Knechte gewesen, und es wäre<br />

wohl Zeit, den Spieß auch einmal umzukehren.<br />

Alles wieherte Beifall.<br />

Mitten in diesen Tumult trat Konrad. Die Wirthin<br />

brachte ihn herbeigeschleppt. Sie hatte es ihm gleich<br />

auf den Kopf zugesagt, so wie er in die Thür getreten:<br />

Konrad, hatte sie gesagt, das Kind ist da, du siehst so<br />

erschrocken aus und so dämlich . . .<br />

Konrad kratzte sich hinter den Ohren; es wäre freilich<br />

so etwas, meinte er, ein Junge, ein ganz anständiger.<br />

Hat er auch schon rothe Wolle auf’m Kopf? schrie<br />

der Karrenschieber.<br />

Der Witz fand viel Anklang. Nur der tolle Heiner<br />

warf plötzlich sein Glas an die Erde, sprang über den<br />

Tisch und zur Thür hinaus; man war dergleichen seltsames<br />

Benehmen zu sehr von ihm gewohnt, um weiter<br />

darauf zu achten.<br />

Aber du bist auch ein gescheiter Kerl, fuhr der Karrenschieber<br />

fort, und hast deine Sache gut eingerichtet,<br />

das muß man dir lassen; macht der das Kind just<br />

zum heiligen Christ, daß wir armen Leute doch auch<br />

etwas haben, uns zu freuen, wenn die vornehmen<br />

Herrschaften drüben schmausen und jubeln. Denn du<br />

weißt doch noch? den großen Taufschmaus, zu dem du<br />

uns eingeladen hast, Alle wie wir hier sind?

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