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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 757 —<br />

Niemand war glücklicher als die Commerzienräthin.<br />

Zwar war ihr Liebling, Herr von Lehfeldt, noch nicht<br />

zurückgekehrt. Doch hatte sie einen Brief von ihm,<br />

durch welchen er in den bestimmtesten Ausdrücken<br />

versicherte, daß er morgen zur gehörigen Stunde nicht<br />

fehlen werde.<br />

Es hinderte sie also nichts, ihre Eitelkeit in vollen<br />

Zügen zu sättigen; im Anzug einer Nonne, aber, mit<br />

Blick und Miene einer Königin rauschte sie durch die<br />

Gemächer.<br />

Herr Florus war ihr treuer Begleiter; von allen Seiten<br />

wurde ihm so viel Schmeichelhaftes über seine Berühmtheit<br />

gesagt, und wie das doch gleich zu merken<br />

sei, wo ein Künstler, ein Dichter die Einrichtung eines<br />

Festes übernehme, daß auch er in einem Meer von<br />

Wonne schwamm und vor Händedrücken und Kratzfüßen<br />

und Puhsten und Blasen kaum noch wußte, wo<br />

ihm der Kopf stand.<br />

Herr Waller bereitete sich zu den Reden vor, die<br />

er morgen zu halten hatte. Angelica war unsichtbar,<br />

zum großen Bedauern verschiedener junger Stutzer,<br />

die sich eigens um ihretwillen herausgemacht hatten.<br />

Sie sei von einer leichten Unpäßlichkeit befallen, sagte<br />

Herr Wolston, wenn man ihn deshalb befragte: und<br />

die Commerzienräthin setzte hinzu, es sei so die Art<br />

der jungen Dame, sie fühle sich vermuthlich in größern<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en nicht an ihrem Platze . . .

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