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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 715 —<br />

Da lag er, die Pistole in der Hand, mit zerschmettertem<br />

Schädel . . .<br />

Wie ich wieder zu mir kam, stand Herr Wolston neben<br />

mir; er sah mich an mit einem Lächeln – ach, mein<br />

Kind, es war das erste Mal, daß ich dieses Lächeln sah<br />

–, aber wie oft seitdem habe ich es wieder gesehen, bei<br />

Tag, bei Nacht, bis ich wahnsinnig geworden bin über<br />

dieses Lächeln! –<br />

Ihr Haus ist bankerott, sagte er, und die böse Welt<br />

– indem er mir einen Brief entgegenstreckte, der mit<br />

dem Blute meines Gatten bespritzt war – thut mir, wie<br />

ich aus diesem Schreiben ersehe, die sehr unverdiente<br />

Ehre an, mich für den Gegenstand Ihrer Gunst zu<br />

halten. Ihr Herr Gemahl war nicht stark genug, das Zusammentreffen<br />

zweier solcher Nachrichten zu ertragen<br />

. . .<br />

Frage mich nicht, mein Kind, wie ich die nächsten<br />

Monate verlebt habe; frage auch nicht, wie es sich gemacht<br />

hat, und auf welche Weise es möglich geworden<br />

ist, was doch nur allzu bald Wirklichkeit war, schauderhafte,<br />

verbrecherische Wirklichkeit! Die menschlichen<br />

Handlungen und Entschlüsse werden von einer<br />

solchen Masse kleiner unscheinbarer Umstände<br />

bestimmt, und das Ungeheuerste, das Unglaublichste<br />

selbst wächst so langsam, so allmälig empor, daß wir es<br />

nicht eher gewahr werden, als bis es in seiner ganzen<br />

furchtbaren Gestalt vor uns steht. Der Gedanke, mein

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