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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 350 —<br />

Alles, wie die gnädige Frau befehlen, erwiderte er,<br />

indem er den alten grauen Filz mit fast kindlicher Verlegenheit<br />

zwischen den narbigen Fingern drehte: um<br />

meines Erlösers willen, und des theuern Blutes, das er<br />

für uns Alle vergoß.<br />

Wohl denn, fiel die Baronin rasch ein, so haben Sie<br />

hier die Gelegenheit. Es wird der Herkunft eines Kindes<br />

nachgeforscht, das vor zwanzig und einigen Jahren<br />

hier in der Gegend geboren worden ist – heimlich geboren<br />

. . .<br />

Ich weiß nun, fuhr sie fort, indem ihr Athem immer<br />

mühsamer, immer verhaltener ward, daß Sie, mein<br />

Freund, zu eben jener Zeit den Auftrag hatten, ein Versteck<br />

aufzusuchen für ein Kind, das unter ähnlichen<br />

Verhältnissen geboren war . . .<br />

Der Alte schüttelte langsam, zweifelnd den Kopf; seine<br />

klägliche Miene verrieth deutlich, wie leid es ihm<br />

jetzt thue, jemals zu Geschäften dieser Art die Hand<br />

gereicht zu haben, – nämlich wenn er es überhaupt<br />

gethan.<br />

Sie brachten damals, sprach die Baronin weiter, indem<br />

ihr Auge jetzt mit derselben Festigkeit in den<br />

Teppich zu ihren Füßen bohrte, als es zu Anfang des<br />

Gesprächs gen Himmel gerichtet gewesen war – Sie<br />

brachten damals schon nach Verlauf weniger Monate<br />

ein Zeugniß bei, daß Gott die Frucht der Sünde hinweggenommen<br />

. . .

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