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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 434 —<br />

Der Meister schüttelte bedeutungsvoll den Kopf.<br />

Sieh noch einmal nach, sagte er, ob wirklich Alles<br />

schläft, so will ich dir auch den Rest meines Geheimnisses<br />

sagen, und du wirst mir zugestehen müssen, daß<br />

wir ihm nicht Unrecht thun und daß er sich selber verrathen<br />

hat.<br />

Lange Zeit, fuhr der Meister fort, nachdem Reinhold<br />

zurückgekehrt war, kämpfte ich jenen Argwohn<br />

nieder. Als aber endlich das Elend unsrer Lage immer<br />

drückender ward und als ich namentlich nicht mehr<br />

den Schmerz ertragen konnte, meinen armen blödsinnigen<br />

Vater in Noth und Mangel verkümmern zu<br />

sehen, während Jener da drüben schwelgte von den<br />

Früchten seines Geistes, da, als ich eben eines Tages<br />

bei ihm im Cabinete war, nahm ich meinen Muth zusammen<br />

und wagte, nur ganz von ferne, ganz leise,<br />

auf meinen Argwohn anzuspielen. Ich sprach von dem<br />

Wahnsinn meines Vaters, von Hamburg, von der Elbe<br />

und von jener Nacht an ihrem Ufer . . .<br />

O Reinhold, Reinhold, schrie der Meister und rang<br />

die Hände, da hat er sich verrathen! In solchen Zorn<br />

geräth kein Mensch, der unschuldig ist! mit diesem<br />

Haß, mit dem er mich von da ab verfolgt, verfolgt kein<br />

Mensch seinen Nebenmenschen, der ihn mit nichts Anderem<br />

beleidigt hat, als nur mit einem Argwohn, einer<br />

Frage nur! Ich zweifle oft selbst wieder, auch seitdem<br />

noch – ach, ich weiß ja nicht mehr, was ich thue! Aber

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