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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 772 —<br />

ihres ganzen Grundstücks anboten: er war unerbittlich<br />

geblieben, seine Anzeige war gemacht, und schon war<br />

im Hause des Meisters die Meldung eingelaufen, daß<br />

die Leiche noch Vormittag von dem Anatomiewärter<br />

der nahen Kreisstadt werde abgeholt werden.<br />

So hatte Reinhold sich denn zu einem letzten, äußersten<br />

Schritte entschlossen: er wollte die Commerzienräthin<br />

um ihre Vermittlung ansprechen. Sie war eine<br />

reiche, eine mächtige Frau, von einflußreichen Verbindungen,<br />

ein einziges Wort von ihr mußte genügen, die<br />

entsetzliche Vorschrift des Gesetzes abzuwenden. Auch<br />

war ja heute ein Festtag für sie, ein lang vorbereiteter;<br />

konnte sie, die im Begriff stand, den Lebenden so viel<br />

Gutes zu erweisen, konnte sie es wohl zugeben, daß<br />

an der Todten eine so furchtbare, so unwürdige Rache<br />

geübt ward?<br />

Die Baronin betrachtete den jungen Mann nicht ohne<br />

Interesse; sie hatte bereits viel über ihn gehört, hatte<br />

ihn aber bisher von Person nicht gesehen, und war<br />

nicht wenig überrascht, einen so hübschen, stattlichen<br />

jungen Mann in ihm zu finden.<br />

Allein dieser erste angenehme Eindruck verschwand<br />

sogleich wieder, bevor Reinhold sein Anliegen noch<br />

völlig zu Ende gebracht hatte. Wie doch? fiel die Baronin<br />

ihm ins Wort: und mit einer so gemeinen, ekelhaften<br />

Geschichte wagen Sie es, das Ohr einer Dame, das

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