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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 270 —<br />

nur jene Achtung, jene Ehrerbietung vor ihr zu empfinden,<br />

ohne die das Verhältniß doch ein schlechthin<br />

unerträgliches werden mußte. Sie kam in ihr älterliches<br />

Haus zurück, weder freiwillig noch eingeladen,<br />

sondern nur durch die gehässigste Nothwendigkeit gezwungen,<br />

und mit dem niederbeugenden Bewußtsein,<br />

höchst unwillkommen zu sein bei den Gebietern des<br />

Hauses selbst. Verletzt in tiefster Seele durch ein Unrecht,<br />

das ihr angethan werden sollte und das ihr um<br />

so gefährlicher, um so unerträglicher deuchte, weil es<br />

mit allem Anspruch des Rechtes auftrat und von der<br />

Einzigen kam, die ihr armes, ödes Jugendleben, zu Zeiten<br />

wenigstens, mit einem Schein von Aelternliebe verklärt<br />

hatte, ihrer eignen todten Mutter – böse Geheimnisse<br />

ahnend, vor deren Enthüllung sie eben so sehr<br />

zurückschauderte, als dieselbe nöthig war zu ihrer Rettung,<br />

kam sie, einem Vater unter die Augen zu treten,<br />

der ihr niemals auch nur den kleinsten Anspruch väterlicher<br />

Liebe gegönnt hatte, und der gleichwohl jetzt im<br />

Begriff stand, alle strengsten Vaterrechte gegen sie geltend<br />

zu machen. Sie, deren ganze Seele nur Heiterkeit<br />

und Klarheit athmete, ja deren Natur es mit sich brachte,<br />

daß, wo immer sie erschien, sich auch Freudigkeit<br />

und Frieden um sich verbreitete – sie jetzt kam, gerüstet<br />

zu Widerspruch und Streit, entschlossen, mit allen<br />

Mitteln, welche Gesetz und Klugheit ihr zu Gebote stellen<br />

würden, das bedrohte Recht ihrer Selbständigkeit

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