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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 566 —<br />

dahinwandelte, ließ sie die Töne an ihr Ohr schlagen;<br />

erst als sie gehört hatte, was sie offenbar nicht hören<br />

sollte, wurde ihr klar, daß es sich hier um ein Geheimniß<br />

handele.<br />

Und also hat er Euch wieder geschlagen, der Unhold?<br />

fragte der Prediger in herzlich bedauerlichem<br />

Tone.<br />

Die Gestalt neben ihm, statt aller weitern Antwort,<br />

zog die Schultern in die Höhe und schüttelte sich, daß<br />

die Fetzen des Mantels wild über ihrem Haupte flatterten.<br />

Und warum hat er Euch wieder geschlagen? fuhr<br />

der Predigers fort: weil Ihr ihn gewarnt hattet vor der<br />

Rache Gottes, nicht wahr? und ihn aufgefordert, sein<br />

schuldbeladenes Gewissen vor dem Ohr des Predigers,<br />

dem Geweiheten des Herrn, zu erleichtern?<br />

<strong>Das</strong> Weib hielt einen Augenblick den Fuß an, mit<br />

weit vorgestrecktem Kopfe, als ob sie über das Gehörte<br />

erst nachsinnen müsse. Dann mit einer Stimme, so<br />

hohl, so klanglos, daß Angelica davor erschrak, doppelt<br />

erschrak, weil ihr auf einmal eine dunkle Erinnerung<br />

aufstieg, als ob sie dieselbe in früherer Zeit schon<br />

einmal vernommen habe –, mit einer solchen hohlen,<br />

klanglosen Stimme erwiderte das Weib:<br />

Nein, weil er das Beten nicht leiden kann, sagt er,<br />

und weil ich dem Herrn Prediger seine Geheimnisse<br />

verrathe.

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