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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 527 —<br />

Unter diesen Umständen waren denn die Reden, mit<br />

welchen der Prediger die beabsichtigte Warteschule bei<br />

den Leuten zu empfehlen suchte, wie Oel ins Feuer gegossen.<br />

Noch lange bevor zur Ausführung des Plans geschritten<br />

ward, ja zu einer Zeit bereits, da es noch sehr<br />

fraglich war, ob derselbe nur jemals zur Ausführung<br />

kommen würde, befand sich die gesammte Bevölkerung<br />

des Dorfs bereits in der lebhaftesten Widersetzlichkeit<br />

dagegen. Alles, versicherten die Männer, wollten<br />

sie sich gefallen lassen, Hunger und Durst und Arbeit,<br />

daß sie umfielen; aber nur bei ihren Kindern, da<br />

höre der Spaß auf, die seien ihr eigen, Niemand (das<br />

wollten sie wenigstens hoffen) habe ihnen etwas dazu<br />

gegeben, und so wollten sie dieselben auch in Zukunft<br />

allein durchbringen. Sie, die Väter, hätten auch nichts<br />

gelernt, und wären auch, Gott bessere es, Tagediebe<br />

und Hallunken gewesen von Klein auf. Aber ein vergnügtes<br />

Leben sei es gewesen bei alledem; ihre Kinder<br />

sollten es nicht anders haben als sie, weder besser noch<br />

schlechter, und wenn sie selbst in der Hölle braten sollten,<br />

nun gut, ihre Kinder brauchten auch keine Engel<br />

zu werden.<br />

Am ungeberdigsten in dieser Hinsicht zeigte sich der<br />

rothe Konrad; mit Leib und Leben verschwor er sich,<br />

ehe er seinen Jungen dermaleinst in ein solches Sklavenhaus<br />

(wie er es nannte) gebe, lieber wolle er ihm<br />

mit eigner Hand den Schädel eindrücken.

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