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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 673 —<br />

Selbst wenn die Spitze der Reitgerte sich seinem<br />

Scheitel näherte, zuckte er nicht; nur seine Augen traten<br />

dann noch weiter zurück, und es konnte für Augenblicke<br />

scheinen, indem er so dastand, starr, regungslos,<br />

mit verhaltenem Athem, als wäre er eine Leiche.<br />

Ich glaube, sagte der Commerzienrath, Schurke, du<br />

hintergehst mich – hast mich schon hintergangen?<br />

O mein bester Herr Commerzienrath, röchelte der<br />

Alte, wie Sie nur so etwas sagen können von Ihrem<br />

treuesten Diener! Ein Herr und ein Diener, die einander<br />

so lieb sind, die so viel Geheimnisse mit einander<br />

theilen, wie könnten die wohl Einer den Andern hintergehen!<br />

Ich? Geheimnisse mit dir? Versuch es, Elender! Versuch<br />

es! rief der Commerzienrath: da, da, ich selbst<br />

will deine Papiere in alle Welt streuen, damit du siehst,<br />

ob ich dich fürchte!<br />

Mit diesen Worten sprang er auf den Tisch zu, der<br />

dem Sandmoll als Schreibtisch diente, und zerrte mit<br />

starker Faust an dem alten wurmstichigen Kasten.<br />

Der gnädige Herr suchen meine Papiere? erwiderte<br />

der Sandmoll gleichmüthig: der gnädige Herr wissen<br />

ja, daß ich meine Papiere verbrannt habe, auf Ihren<br />

eigenen Befehl, verbrannt alle zusammen, bis auf das<br />

letzte Blättchen . . .<br />

Lore hatte gewiß keine Ahnung von der leidenschaftlichen<br />

Wendung, welche das Gespräch des Commerzienraths<br />

mit ihrem Manne zu nehmen im Begriff stand;

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