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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 786 —<br />

Streich spielen, mußte sich rächen für die Mißhandlungen,<br />

die er empfangen, mußte sich Geld verschaffen,<br />

Geld! Geld!!<br />

Endlich – hier ging es – hier sah ihn Niemand, hier<br />

war die Gartenmauer niedrig – ein Sprung – er ist im<br />

Park!<br />

Alles um ihn her war still, keine menschliche Spur<br />

weit und breit. Vom Schloß her tönte schallende Musik.<br />

Er knickte vor Wuth die jungen Büsche, die zu beiden<br />

Seiten am Wege standen – Blast! blast! murmelte<br />

er, daß euch der Athem ausgeht, ihr Hallunken! Wenn<br />

ich ein reicher Mann wäre, wollte ich auch blasen lassen;<br />

aber ich bin ein Bettler und habe nicht einmal<br />

Geld, mein Kind taufen zu lassen, mein Kind, das so<br />

gut ist, wie die Kinder der Reichen, und von demselben<br />

Fleisch! Verflucht! schrie er, warum kann dieser Spitzbube<br />

seinem schwindsüchtigen Balg ein solches Fest<br />

geben – und ich soll meinem armen kleinen Rothkopf<br />

taufen lassen, als wäre er hinter dem Zaun geboren?!<br />

Da er mit der Einrichtung des Parkes nicht bekannt<br />

war und nur so auf geradehin den nächsten Gang verfolgt<br />

hatte, der sich ihm darbot, so war er, ohne es<br />

zu wissen, immer weiter vom Schloß abgekommen. Zu<br />

spät merkte er seinen Irrthum, er stand still, um nach<br />

dem Schall der Musik die Richtung zu prüfen, reckte<br />

den Kopf in die Höhe, um besser zu hören

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