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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 413 —<br />

für Erfindungen, wie diejenigen, über denen mein Vater<br />

grübelte, hatte dazumal kaum irgend Jemand noch<br />

Sinn und Muth gehabt. War es nun die rastlose Anstrengung<br />

dieses Grübelns, war es dies ununterbrochene<br />

Rechnen, Denken, Brüten, bei Tag, bei Nacht,<br />

oder war es auch die beängstigende Voraussicht, daß<br />

er, selbst wenn die Erfindung ihm geglückt wäre, doch<br />

bei damaligen Zeitläuften Niemand finden würde, der<br />

die ruhigen Capitalien zur Ausführung geben würde –<br />

genug: die Stimmung unseres armen Vaters wurde immer<br />

düsterer, immer trüber. Ja wenn ich mir jetzt alle<br />

Umstände von damals vergegenwärtige, so kann ich<br />

mich kaum des Zweifels erwehren, ob er nicht damals,<br />

schon mit den Anfällen jener unglücklichen Krankheit<br />

gekämpft haben sollte, die seinen Geist kurz darauf<br />

völlig zerstörte. Bei lichtem Tage war er wie ein Nachtwandler,<br />

Niemand von uns sah er noch an, kaum daß<br />

er sich das Nothdürftigste gönnte an Trank und Speise<br />

und Schlaf; unausgesetzt, ohne Rast, mit einer Beharrlichkeit<br />

und doch einer Unruhe, in der ich jetzt, wie<br />

gesagt, die Spuren des beginnenden Wahnsinns erkennen<br />

muß, brütete er ewig und ewig nur über seiner<br />

Maschine. Schon sahen Noth und Elend zu allen Ecken<br />

in unser Haus hinein, schon wollten wir Anderen, die<br />

wir von den Plänen unsers Vaters theils nichts verstanden,<br />

theils nichts erfuhren (denn mit unglaublicher Eifersucht<br />

bewachte er sie, selbst auch vor mir, dem eignen<br />

Sohn), und die wir mithin seine Hoffnungen so

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