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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 830 —<br />

über Julian’s Ende abzulegen. Auch die Beichte des alten<br />

Sandmoll war erschöpfend; nachdem er sich einmal<br />

von allen Seiten rettungslos umgarnt sah, und<br />

nachdem er sich namentlich hatte überzeugen müssen,<br />

daß die Diebslore seit Jahren seine geheimsten Gänge<br />

ausspionirt und verrathen hatte, fand er ein ordentliches<br />

Vergnügen daran, nun auch Alles, was jemals sein<br />

schwarzes Herz belastet hatte, zu beichten. Er erreichte<br />

seinen Zweck damit; auch Lore wurde durch seine<br />

Geständnisse so stark compromittirt, daß sie ebenfalls<br />

eingezogen ward. Doch sollte er diese Freude nicht lange<br />

genießen; schon in den ersten Wochen der Untersuchung<br />

starb er. Kurz vor seinem Tode hatte er noch<br />

durch unzweifelhafte Zeugnisse dargethan, daß Reinhold<br />

in der That der Sohn der Baronin, Herr von Lehfeldt<br />

dagegen der Sohn des Ministers und der armen,<br />

verführten Lene war.<br />

Lore wurde zu lebenswieriger Einsperrung verdammt,<br />

der übrige Proceß dagegen niedergeschlagen,<br />

namentlich auch in Betreff der Zolldefraudation, welche<br />

Herr Wolston so lange und in so großartigem Maßstabe<br />

betrieben. <strong>Das</strong> war auch wirklich das Klügste,<br />

was geschehen konnte: denn es zeigte sich jetzt ziemlich<br />

deutlich, daß die Regierung selbst seit Langem<br />

um den verbotenen Handel gewußt und sogar unter<br />

der Hand an dem Gewinn desselben Antheil genommen.<br />

Der neue Regent war, wie neue Regenten sind:

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