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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 95 —<br />

Thüre stand, mit derselben, starken, harten Stimme,<br />

wie bisher:<br />

Wenn es der Junge gar zu arg macht, sagte sie, mußt<br />

du doch einmal die Gelegenheit wahrnehmen und ihn<br />

auf den Kopf schlagen.<br />

Sandmoll, der eben damit beschäftigt war, pantomimischen<br />

Abschied von seiner Freundin zu nehmen, das<br />

heißt, er hob den messingbeschlagenen Stock mehrmals<br />

drohend in die Höhe, – nickte wiederum, aber<br />

diesmal auf eine durchaus vergnügte und beifällige<br />

Weise.<br />

Ah, ah, röchelte er, indem er sich die Schwelle vorsichtig<br />

hinabließ, ist doch bei alledem ein gutes Weib,<br />

die alte Lore! ein gutes Weib! ein kluges Weib!<br />

Mit diesen Worten schloß er die Hausthür sorgfältig<br />

hinter sich ab.<br />

<strong>Das</strong> gute kluge Weib verhielt sich einige Minuten<br />

hindurch unbeweglich. Dann, sowie sie die Ueberzeugung<br />

gewonnen, daß der Alte das Haus wirklich verlassen<br />

und sie nicht etwa nach hinterwärts belausche,<br />

auf nackten Füßen, schlich sie ans Fenster und lauschte<br />

durch den Spalt im Laden. – Dienst will er haben?<br />

murmelte sie dabei vor sich hin: das mag er einem Andern<br />

weiß machen – Dienst um zehn Uhr in der Nacht?<br />

. . . Richtig, fuhr sie fort, indem sie, vollkommen befriedigt,<br />

vom Fenster zurücktrat: ins Haus des Meisters, ich<br />

dacht’ es mir. Zehn Uhr Nachts und er geht noch in das<br />

Haus des Meisters? Ah, steh’ mir Gott bei, das muß

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