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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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ob er vor Ungeduld gestorben wäre, sie hätte zu größerer<br />

Eile antreiben sollen: er wußte, daß dies das beste<br />

Mittel gewesen wäre, sie gänzlich verstummen zu<br />

machen, und daß dann keine Drohungen und keine<br />

noch so grausamen Mishandlungen ihre Lippen in Bewegung<br />

setzen konnten.<br />

Auch fuhr sie wirklich schon fort.<br />

Der gnädige Herr, sagte sie, rief mich an: ich solle dir<br />

sagen, sagt’ er, es würde bald Regen geben; wer etwa<br />

noch Gras auf der Wiese hätte, sollt’ ich dir sagen, sagt’<br />

er, der möchte zusehen, daß er es hereinbekäme, aber<br />

schnell.<br />

Der Alte zog die Schultern hoch und lachte höhnisch.<br />

Weiß er es auch schon? sagte er: Nun gut, so wissen<br />

wir es alle Beide. – Und wann, meinte der gnädige<br />

Herr, würde das Wetter kommen?<br />

Morgen mit dem Frühesten, erwiederte Lore: und eine<br />

Stunde nach Mitternacht, im Westen, müßt’ es sich<br />

entscheiden.<br />

Eine Stunde nach Mitternacht, im Westen; es ist gut,<br />

wiederholte der Sandmoll. Aber in der Art, wie er diese<br />

Worte vorbrachte und die jedem Fremden gewiß<br />

völlig unverfänglich erschienen wäre, erkannte Lore,<br />

daß die angekündigte Wetterveränderung ihn näher<br />

anging, als er wollte merken lassen.<br />

Sie klappte das Buch zu und schickte, die Arme in<br />

einander gelegt, sich eben an, ihre glanzlosen Augen

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