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Das Engelchen. Robert Prutz. - Karl-May-Gesellschaft

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— 665 —<br />

Wer Teufel heißt aber eine Frau, wie Sie, auch Eide<br />

schwören, als die Ihr vom Gericht abverlangt werden!<br />

rief der Justizrath. Und wenn Sie nun vorher noch stürbe?<br />

und wenn Ihr das Papier gestohlen wird? Hat Sie<br />

es denn nur noch wirklich? Zeig’ Sie mal her, wo hat<br />

Sie es denn?<br />

Lene murmelte so leise, daß ihre Antwort in der<br />

Kammer nicht zu verstehen war.<br />

Angelica wagte nicht mehr zu athmen; trotz der<br />

Dunkelheit um sie her, fühlte sie deutlich, wie Reinhold’s<br />

erstaunter, vorwurfsvoller Blick auf sie gerichtet<br />

sein müßte. Sie konnte sich nicht freuen über die Entdeckung,<br />

welche der Justizrath gemacht hatte, konnte<br />

überhaupt nichts mehr denken, gar nichts – und doch<br />

mußte sie sprechen! sprechen zu Reinhold, gleichviel<br />

was, nur damit sie die Stimme des alten Justizraths<br />

übertäubte! nur damit Reinhold diesen barschen Ton<br />

nicht hörte, in welchem der Justizrath mit seiner Tante<br />

verhandelte, nur damit er nicht merkte, daß Angelica<br />

ihn selbst hintergangen hatte!<br />

In solchen Fällen, wo man ein Gespräch mit Gewalt<br />

in Gang bringen will, ist man in der Wahl des Stoffs<br />

bekanntlich in der Regel nicht sehr glücklich. Angelica<br />

ging es nicht besser; um nur irgend etwas zu sprechen,<br />

und weil sie zugleich eine dunkle Empfindung hatte,<br />

als hätte sie an Reinhold bei alledem etwas gut zu machen,<br />

sagte sie:

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